Nach der PEM: Waldluft und Faszienübungen

Zwei Blöcke, große Wirkung

Vier Wochen nach meiner letzten PEM wage ich mich wieder in den Wald – yesss 🙌 Und mache sogar eine Audio! 🥳 Ich erzähle vom Hinken und Holzblöcken – und wie ich nach zwei kleinen Faszienübungen bei mir einen überraschend klaren Effekt spürte. Übrigens erkläre ich dir gerne, wie du englischsprachige Websites und Videos ins Deutsche übersetzen lassen kannst, klicke hier für meine Anleitungen.

Zurück im Wald nach der PEM

Endlich wieder ein längerer Spaziergang im Grünen

Es ist Sonntag, und ich bin zum ersten Mal seit über drei Wochen wieder im Wald – wobei, das ist eigentlich eher eine riesige Grünanlage bei uns um's Eck.

Vier Wochen nach Anfang der PEM

Ich war zwei Wochen komplett zu Hause, krankgeschrieben – wegen einer ziemlich einschneidenden PEM. In der ersten Woche zurück in der Arbeit hatte ich immer noch Brainfog und ein Schwankengefühl, als wäre ich auf einem Boot. Sehr unangenehm, gerade bei meinen Klienten, wo ich präsent sein will. Zum Glück waren es nur wenige Einsätze, so konnte ich mich weiter erholen.

 

Letzte Woche ging es mir wieder besser, ich fühlte mich einigermaßen normal – also ich war auf meiner CFS-Baseline zurück. Trotzdem war ich nach einem zweistündigen Putzeinsatz am Freitag ziemlich gerädert 😮‍💨

Heute: Langsam unterwegs

Meine Spaziergänge mit Sally die letzten Wochen hatte ich stark reduziert. Ich bin wirklich nur kurz raus und nach genau 20 Minuten wieder zurück. Naja, zumindest war das der Plan. Schon wenige Minuten mehr machten mich zu müde.

 

Heute habe ich das Tempo extrem gedrosselt. Ich spüre wieder das Ziehen im rechten Bein, einen dumpfen Schmerz im Hüftgelenk, muss leicht hinken. Also gehe ich jetzt ganz bewusst langsam – schön piano.

Faszien und Schmerzpunkte bei ME/CFS

YouTube-Fund: Self Myofascial Release

Ich bin letzte Woche draufgekommen, dass meine Schmerzen und die Müdigkeit in den Beinen vielleicht mit verklebten Faszien zu tun haben. Ich habe auf YouTube eine Gruppe Leute gefunden – die zeigen etwas, das sich Self Myofascial Release nennt. Man arbeitet mit härteren Gegenständen, um tiefer liegende Verklebungen im Muskelbereich zu lösen – kein Massieren, nur punktuelles Drücken.

 

Ich musste anfangs lachen, weil eine Lady und ihr Neffe auch gebrandete Holzblöcke verkaufen. Aber man braucht die eigentlich gar nicht. Ein dickes Buch oder ein Holzstück mit einem Handtuch reicht völlig. Ich habe ein paar ihrer Videos ausprobiert – und war positiv überrascht. Da hab ich sie nicht mehr ausgelacht 🫢😁

Vorsicht ist mir wichtig

Ich mache die Übungen nur, wenn ich mich sicher fühle. Einfach blind auf einen Schmerzpunkt legen würde ich mich nie. Ich folge den Anleitungen in den Videos ganz genau und bin dabei sehr vorsichtig. Ich will auf keinen Fall, dass es mir danach schlechter geht.

 

Ich bin über Nacht Fan geworden – diese Faszientherapie hilft mir! Aber ich schreibe das noch nicht als Aktion in den Blog. Du weißt ja, wie vorsichtig ich mit meinen Aktionen bin. Ich hab, glaub ich, nur drei oder vier überhaupt notiert – und bin bei einer eh gescheitert.

Alte Erinnerung: Physiotherapie mit Druck

Ich erinnere mich, dass meine Physiotherapeutin vor Jahren auch einfach mit einem Holzknüppel auf einen Schmerzpunkt gedrückt hat – ohne Bewegung, ohne Massage. Das war schmerzhaft, aber effektiv.

 

Wichtig ist, dass man sich nicht verkrampft oder das Gefühl hat, flüchten zu wollen. Es soll keine Selbstfolter werden. Faszinierend finde ich, dass man an einer Stelle drückt – und danach an einer ganz anderen Stelle des Körpers plötzlich mehr Beweglichkeit spürt. Der Schmerz sitzt oft nicht da, wo das Problem eigentlich liegt.


Erste Erfolge mit Faszien-Blockübungen

Anleitung ausprobiert – mit Bauch und Rippen

Ich konnte mir vorstellen, dass meine Faszien mich ziemlich krumm machten, weil ich ständig am Kompensieren war. Deshalb suchte ich mir von Quinn Castelane ein Video aus, in dem es um Körpergröße und aufrechte Haltung ging. Quinn ist der Neffe von Deanna Hansen, die Block-Therapie Lady. Über sie hatte ich in meinem Beitrag „Ich hinke – da hilft sicherlich Faszientherapie“ geschrieben, klicke hier.

 

Zuerst legte ich mich – nach Quinns Vorgaben – auf den Bauch (klicke hier für seine Anleitung auf YouTube). Mein „Block“ war eigentlich ein Buch, umwickelt mit einem Bade- bzw. Handtuch. Ich lag also mit dem Bauchnabel direkt auf diesem Buch.

 

Da es ziemlich schmerzhaft war, habe ich mich nicht strikt an seine Vorgaben gehalten. Wo er drei Minuten vorgab, habe ich zum Beispiel nur zwei gemacht. Ich habe mich auch nicht mit vollem Gewicht auf den Block gelegt, so wie er es in der Anleitung forderte.

Keine Morgensteifigkeit!

Der nächste Teil der Übung bestand darin, sich auf die Seite zu legen – der Block lag dabei unter dem unteren Ende der Rippen. Was ich daran super finde: Er achtet immer auf das Atmen, darauf, dass man wirklich tief und bewusst atmet. Dann dreht man sich auf die andere Seite und macht dasselbe mit der anderen Rippenseite.

Zum Abschluss folgt eine Atemübung in Bauchlage – diesmal ohne Block.

 

Und heute Morgen bin ich zum ersten Mal seit sehr, sehr langer Zeit mit einem Gefühl von normaler Lebendigkeit aufgewacht – und aufgestanden. Die Morgensteifigkeit war nicht da! Einfach unglaublich. Und nach dem Duschen bin ich dann die Treppe runtergelaufen wie ein normaler Mensch – nicht so vorsichtig, langsam und behäbig wie sonst immer.

Es war der Hammer!

Füße auf den Block – für mehr Mobilität

Auch vorsichtige, kleine Übungen bringen Veränderung

An einem der letzten Tage hatte ich besonders oft müde, schwere Beine. Also suchte ich mir auf YouTube ein weiteres Video von Quinn aus – diesmal ging es um „Ankle Mobility“, also um die Beweglichkeit der Sprunggelenke. Klicke hier für das Video.

 

Ich habe nicht alle Übungen aus dem Video gemacht, sondern nur die erste: Dabei steht man mit einem Fuß auf einem Block. Quinns Demonstrationsperson stellte in der Anleitung sogar noch seinen anderen Fuß obendrauf, um zusätzlichen Druck auszuüben.

 

Ich kann dir sagen – ich konnte nicht mal mit vollem Gewicht auf diesem Block stehen, geschweige denn noch zusätzlichen Druck ausüben!

 

Mit mehr Elan durch die Küche

Im Garten hatte ich zufällig ein passendes Stück abgebrochenen Balkens gefunden – etwa 8 × 8 cm. Ich wickelte ein Handtuch darum und stellte mich darauf. Das war ganz schön unangenehm und schmerzhaft. Deshalb stellte ich daneben ein dickes Buch, damit mein anderer Fuß dort stehen konnte. So konnte ich mein Gewicht besser ausgleichen und es wurde etwas erträglicher.

 

Diesmal habe ich mich sogar an die Zeitangabe aus dem Video gehalten: Drei Minuten auf dem einen Fuß, dann das Ganze auf der anderen Seite.

 

Danach: Ich hatte schon ein kleines Erfolgsgefühl!

 

Meine müden, steifen Beine – besonders die Waden – fühlten sich danach deutlich beweglicher an. Ich konnte mit mehr Elan Dinge in der Küche und im Wohnzimmer erledigen.

Ich war baff. Wahnsinn, was das alles ausmachen kann 🙃

 

Faszienmeister Robert Schleip

Fakten zu Faszien – für CFS-Betroffene interessant?

Dann habe ich mich ein bisschen mehr über Faszien schlau gemacht und ein Video von Robert Schleip angeschaut. Robert Schleip ist einer der führenden Faszienforscher im deutschsprachigen Raum. Er war maßgeblich daran beteiligt, das Wissen über Faszien neu einzuordnen und verständlich zu machen – sowohl für Fachleute als auch für Laien.

 

Sein Vortrag vom Faszientag am 20. Mai 2017 war richtig informativ.

Klicke hier für das Video. 

 

Ich hätte nie gedacht, dass Faszien so faszinierend sein können – 😆

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