Das Thema Perfektionismus – mal wieder
Ich merke, wie stark mein altes Denken manchmal noch nachwirkt. Als ob ich Dinge immer noch so präsentieren müsste wie früher in meinem Job. Aber mein Leben mit CFS funktioniert nicht in Konzepten. Es geht nicht mehr um Perfektion – es geht um normale Dinge hinkriegen im Alltag. Und kleine Erkenntnisse machen, die hilfreich sein können.
Ein erfolgreicher Blog braucht ein Konzept
Aber es fehlt die Energie, auch bei „nur“ mildem ME/CFS
Ich merke, wie ich viel zu kritisch meine Beiträge durchlese und meine, ich könnte dies und jenes besser machen, besser formulieren, cleverer strukturieren, SEO-freundlicher machen. Oder auf den richtigen Moment warten, um sie in den Blog einzusetzen.
Ich bin ja professionelle Grafikdesignerin, und Projekte, die ich vor vielen Jahren in meinem Beruf durchführte, hatten halt ein Konzept.
Ich denke immer noch so, wenn es um meinem Blog geht: ein Konzept planen, es perfekt rüberbringen – um meinen Blog und mich zu vermarkten. Marketing, das war früher mein Job, konnte ich auch sehr gut.
Aber mit CFS geht dieses durchdachte, ordentlich verpackte Präsentieren nicht mehr Hand in Hand.
Vielleicht ist CFS eher ein Lebenszustand, in dem ich von Tag zu Tag lebe. Dann muss ich die gleiche Einstellung zu meinem Blog haben – ihn als permanentes work in progress ansehen. Als was Nicht-Fertiges, als etwas, was halt nie perfekt sein wird.
Perfektionismus loslassen
Ich kann meine Wochenbeiträge oder Wochenrückblicke nicht als etwas Fertig-Abgewickeltes präsentieren, damit die Öffentlichkeit perfekt reagiert. Das war der Job als Marketing-Grafikdesigner: etwas fertig Abgewickeltes präsentieren, damit es sich verkauft.
Aber heutzutage fehlt es mir an Energie. Seitdem ich CFS habe, kann ich das nicht mehr.
Theoretisch weiß ich, was zu tun ist, aber ich kann es nicht umsetzen.
Perfekt abwickeln, sodass Leute perfekt reagieren – geht nicht mehr.
Vielleicht sollte ich diesen Perfektionismus aufgeben.
Übrigens schreibe ich auch im 9. Wochenrückblick über Perfektionismus, klicke hier dafür.
Blutverdünner für CFS?
Aspirin, Hitze und die Sache mit dem Blutfluss
Ich hatte vor ein paar Tagen ein kleines Experiment gemacht und Aspirin genommen – einfach mal zum Test, weil ich mich richtig matschig-müde fühlte. Es war mir nämlich aufgefallen, wo ich ein paar Mal Aspirin-Complex eingenommen hatte als ich Kopfschmerzen mit verstopfter Nase hatte, dass ich nach der Tabletteneinnahme mich generell etwas lebendiger fühlte.
Und siehe da: Nach einer Weile fühlte ich mich besser. Vielleicht, weil mein Blut wieder flüssiger lief? Vielleicht habe ich wirklich eine Art Blutflussdysregulation – die Hitze macht’s ja nicht besser, wahrscheinlich werden die Adern noch weiter und der Blutdruck sinkt.
Ich hatte sogar überlegt, ob ich mit meinem Arzt mal über Blutverdünner reden sollte. Aber ehrlich gesagt – ich weiß auch nicht. Wenn ich mich dadurch „fitter“ fühle, fange ich vielleicht wieder an, mich zu überfordern. Und das ist ja nicht der Sinn der Sache. Ich will mich nicht „pushen“, ich will im Gleichgewicht bleiben.
Fazit dieser Woche: Gleichgewicht statt Ehrgeiz
Kleine Stücke Alltag
Diese Woche war ich dankbar, dass ich nicht zu viele Arbeitstermine hatte. Ich war skeptisch, ob ich es schaffe – und die Hitze hat ihr Übriges getan. Aber ich hab die Woche überlebt 🤪
Ich hab ein paar Dinge gut gemacht – Spaziergänge begrenzt, ein paar produktive Minuten genutzt, mich gegen meine Serie entschieden und mehr Zeit für meinen Blog eingesetzt. Kleine Dinge. Aber sie zählen.
Und vielleicht, ja vielleicht, ist das der Weg: kleine Stücke Alltag, kleine Reflexionen.
Vielleicht fange ich doch wieder mit meinen Wochenrückblicken an.
Denn irgendwie ist es auch heilsam, so zu schreiben. Es bringt Ordnung in den Kopf. Auf jeden Fall notiere ich weiterhin alles in Notizen rein, so wie früher, also alles für eine Woche in einer Notiz gesammelt.